Artikel erschienen am 01.05.2012
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Dem Rückenschmerz auf der Spur

Upright-MRT deckt Ursachen auf

Von Dr. med. Thorsten Schulze, Hannover

Es ist keine Seltenheit: Ein Patient hat starke Rückenschmerzen, Schmerzen in den Beinen oder kann einfach nicht mehr so weit gehen. Er wird von Kopf bis Fuß durchgecheckt, aber bei allen Untersuchungen, einschließlich der normalen MRT (Kernspintomographie) im Liegen, wird keine Ursache für die Schmerzen gefunden.

Vielleicht deshalb, weil die Bildgebung im Liegen stattfand. Die Beschwerden treten aber im Sitzen, im Stehen oder beim Gehen auf. Oft ist deshalb erst durch eine MRT-Untersuchung im Sitzen oder Stehen eine exakte Diagnose möglich.

Genau diese Untersuchungsmethode, die sogenannte Upright-MRT, steht jetzt auch in Hannover, in der Privat-praxis für Upright-Kernspintomographie, zur Verfügung.

Das Besondere an dieser innovativen Untersuchungsmethode ist, dass die Patienten während der Untersuchung eben nicht mehr in einer engen Röhre liegen, sondern in dem vollkommen offenen System im Sitzen oder im Stehen untersucht werden. Darüber hinaus sind mit der Upright-MRT komplette Bewegungsstudien möglich.

Das ermöglicht den Ärzten in vielen Fällen eine aussagekräftigere Diagnostik. Denn viele Beschwerden, Abnutzungen oder Verletzungen lassen sich erst im Stehen oder Sitzen nachweisen. Erst dann lastet das Körpergewicht auf den Bandscheiben, die dadurch stärker verformt werden. Und diese Verformung kann einen Druck auf die Nerven und damit eine Schmerzsymptomatik auslösen.

Sinnvoll ist diese Methode auch bei Kindern mit einer Verkrümmung der Wirbelsäule, einem Rundrücken oder anderen Rückenproblemen, da bei dieser Methode die gesamte Wirbelsäule der Kinder ohne Strahlenbelastung untersucht werden kann.

Auch Patienten mit Angst in engen Räumen (Klaus­trophobie) profitieren von der Upright-Kernspintomographie. Sie haben in dem offenen System zu jeder Zeit der Untersuchung den Blick nach draußen, eventuell auch auf einen großen Monitor mit Fernseh- oder Filmprogramm zur Ablenkung.

Fotos: Schulze, Panthermedia/Gualtiero Boffi

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