Mammographie, Brustultraschall und MRT
Brustkrebs: Früherkennung, Therapieplanung, Nachsorge
Von Prof. Dr. med. Peter Landwehr, Hannover | Regine Rathmann, HannoverRöntgen-Mammographie

Für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren existiert seit über 10 Jahren das bundesweite qualitätsgesicherte Mammographie-Screening. Alle 2 Jahre werden die Frauen zu einer Screening-Mammographie eingeladen, die Kosten übernimmt die Krankenkasse. Ziel des Mammographie-Screenings ist die Entdeckung kleiner Tumoren, da bei früher Erkennung meist besonders gute Behandlungsmöglichkeiten und bessere Überlebenschancen bestehen. Bei den im Screening entdeckten Tumoren ist in mehr als 90 % der Fälle eine brusterhaltende Operation möglich. In den Niederlanden, wo das Screening-Programm schon länger läuft, konnte die Brustkrebssterblichkeit nachweislich bereits um 20 bis 30 % gesenkt werden.
Ultraschall (Sonographie)
Die wichtigste, die Mammographie ergänzende Methode ist der Ultraschall (Sonographie). Hiermit lassen sich viele Befunde klären, z. B. harmlose Zysten oder Fibro-adenome. Bei sehr jungen Frauen ist der Ultraschall sogar die erste Methode, z. B. bei einem unklaren Tastbefund. Sind die Frauen älter, vor allem nach den Wechseljahren, ergänzt der Ultraschall bei bestimmten Fragen die zunächst durchgeführte digitale Röntgenmammographie.
MR-Mammographie (Magnetresonanz-Mammographie)
Die MR-Mammographie (Magnetresonanz-Mammographie) funktioniert wie die Sonographie ohne Röntgenstrahlen. Sie braucht ein starkes Magnetfeld und Radiowellen, um hochauflösende Bilder der Brust zu erstellen. Zudem muss eine geringe Menge eines sehr gut verträglichen, nichtradioaktiven und nichtjodhaltigen Kontrastmittels in eine Vene gespritzt werden. Die große Stärke der MR-Mammographie liegt in der sehr empfindlichen Erkennung gut durchbluteter Krebsarten. Radiologen setzen die MR-Mammographie bei bestimmten Fragestellungen ein: z. B. bei besonders hohem individuellen Krebsrisiko, bei schwierigen und unklaren Befunden sowie nach Brustkrebs, wenn unklar ist, ob eine harmlose Narbe oder ein neues Krebswachstum vorliegt. Für die generelle Früherkennung ist das Verfahren derzeit noch nicht zugelassen.
Minimalinvasive Gewebeprobe
Bildgebende Verfahren werden auch dann benötigt, wenn nach Röntgen-Mammographie, Sonographie oder MR-Mammographie noch Fragen offen bleiben. Ist eine minimalinvasive Gewebeprobe erforderlich, muss unter Bildkontrolle eine dünne Nadel in die Veränderung geführt werden. Besteht also z. B. im Ultraschall Krebsverdacht, wird unter Ultraschallkontrolle die Nadel präzise ins Ziel geführt, um Gewebe für die Analyse zu gewinnen. Für die Patientinnen ist es von großem Vorteil, die Diagnose über eine Biopsie zu erhalten, anstatt einen Knoten gleich operativ entfernen zu lassen. Auf diese Weise können individuelle Behandlungen viel besser geplant und unnötige Operationen vermieden werden.
Bild: Fotolia/Axel Kock
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