Artikel erschienen am 01.01.2012
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Portrait: Spitzenforschung in OWL

Forschung an der Zukunftsmeile Fürstenallee stärkt Ostwestfalen-Lippe als Standort der Informationstechnologie

Von Prof. Dr. rer. nat. Wilhelm Schäfer, Paderborn

Mit der Zukunftsmeile Fürstenallee wird ein Forschungs- und Entwicklungscluster für „Intelligente Technische Systeme“ am Standort Paderborn aufgebaut. „Intelligente Technische Systeme“ zeichnen sich besonders durch eine enge Kooperation von Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik aus.

Das Forschungscluster am Standort der Zukunftsmeile Fürstenallee bietet für den Transfer von Wissenschaft in die Wirtschaft einen Ort, der einzigartig für die Region ist. Hier können Unternehmen schnell und unkompliziert kompetente Lösungen auf ihre spezifischen Fragestellungen erhalten.

Durch gemeinsame Forschungsvorhaben zwischen Forschungseinrichtungen, wie der Universität Paderborn oder der Fraunhofer Projektgruppe „Entwurfstechnik Mechatronik“, und der regionalen Wirtschaft soll eine neue Kooperationskultur entstehen, die nachhaltig die Attraktivität des Standorts Paderborn sichert. Themen wie „Virtual Prototyping und Simulation“, „Intelligente Mechatronik und Sensorik“ sowie „Leichtbau“ und „Neue Materialien“ sind konkrete Anwendungsfelder, die die Zukunftsmeile Fürstenallee bearbeitet und mit der die regionale Innovationskraft national und international sichtbar ausgebaut werden soll.

Das benachbarte Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn ist hierbei ebenfalls ein wichtiger Antrieb und Ideengeber für die erfolgreiche Entwicklung der Zukunftsmeile Fürstenallee. Dieser Ideenreichtum zeigt sich auch deutlich durch die Bewerbung für ein Spitzencluster „it’s owl – Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe“, die maßgeblich durch das Heinz Nixdorf Institut koordiniert wurde.

Die Zukunftsmeile Fürstenallee bietet einen Ort, an dem die Unternehmen schnell und unkompliziert kompetente Lösungen auf ihre spezifischen Fragestellungen erhalten. Fragestellungen, wie sie zum Beispiel die Automobilindustrie liefert, eine der wichtigen Zukunftsbranchen der Region Ostwestfalen-Lippe.

Sicherheit im Auto ist beispielsweise eine solche Fragestellung, die aktuell auch an der Zukunftsmeile thematisiert wird. Gemeinsam mit der regionalen Industrie werden neuartige Entwicklungsverfahren erforscht, die Aspekte wie die hohe Vernetzung der Komponenten eines Systems sowie den Einsatz in sicherheitskritischen Bereichen berücksichtigt. In solchen Systemen spielt Software eine große Rolle und sie wird zunehmend zum maßgeblichen Innovationstreiber.

Ein Beispiel für ein solches komplexes und softwareintensives System im Automobilbereich ist der Abstandsregeltempomat (Adaptive Cruise Control – ACC). Neben der konventionellen Tempomatfunktion für die Autobahn überwacht das ACC den Fahrkorridor des eigenen Autos und bremst automatisch auf die Geschwindigkeit von eventuell langsameren vorausfahrenden Fahrzeugen ab. Darüber hinaus können aktuelle Weiterentwicklungen des ACC sogar im normalen Straßenverkehr bei plötzlich auftretenden Hindernissen aktiv Notbremsungen einleiten oder mit anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren, um Staus zu vermeiden. Dabei kommt es aber nicht nur auf die Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern an, sondern in einem ersten Schritt vor allem auch auf die Vernetzung des ACC mit anderen Systemen im Fahrzeug selber. Die Sicherheit und Zuverlässigkeit solcher softwareintensiven Systeme wird in Zukunft eine immer größere gesellschaftliche Bedeutung erlangen, da es immer mehr zu einer fortschreitenden Durchdringung unseres Alltags mit softwareintensiven Systemen kommt, die nicht nur im Automobilsektor zu finden sind. Die Erforschung von Techniken, um solche komplexen Systeme in der notwendigen hohen Qualität systematisch zu entwickeln, ist nur ein Beispiel, das derzeitig im Forschungszentrum für „Intelligente Technische Systeme“ an der Zukunftsmeile bearbeitet wird.

Die Möglichkeit, das Know-how über Köpfe und die Infrastruktur durch den Neubau des ersten Forschungszentrums an einem Ort abrufen zu können, soll den Unternehmen den Zugang zu den neuesten Forschungsergebnissen erleichtern, um so gemeinsam die Entwicklung von technischen Produkten mit komplexer Funktionalität, hoher Präzision und Zuverlässigkeit zu realisieren.

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