Artikel erschienen am 09.08.2023
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Kosteneinsparungen in der Praxis

Effizienzsteigerung von Prozessen und damit verbundene Kosteneinsparungen

Von Dipl.-Ing. Stefan Joswig, Vechelde

Optimierung von Abläufen und die Einführung neuer Technologien und Produkte in der Praxis können die Effizienz steigern.

In der Betreuung zahnärztlicher und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgischen und ärztlicher Praxen sind wir täglich mit Prozessen in der Praxis befasst. Aus der gewonnen Erfahrung durch Beobachtung und auch Einführung neuer Produkte und Prozesse ist Wissen entstanden, das dazu führt, Optimierungspotentiale zu identifizieren, anzubieten und einzuführen zu können. Häufig genug ist „ein Arrangieren, mit dem wie es ist“ anzutreffen, statt den Schritt der Optimierung anzugehen und die Effizienz zu steigern.
In der Validierung von Aufbereitungsprozessen von Medizinprodukten sind wir mit dem Aufbereitungsprozess der Praxis befasst. Dieses ist, vereinfacht gesagt, eine Überprüfung auf die Konformität mit den gesetzlichen Anforderungen und Leitlinien. Dabei fallen häufig Optimierungsmöglichkeiten auf. Dazu möchte ich einige Beispiele aufzeigen. Bei der Reinigung und Desinfektion in Thermodesinfektoren wird die Zubehörausstattung dieser, den Anforderungen an die aufzubereitenden Medizinprodukte, angepasst. Die Auswahl findet nach dem bestimmungsgemäßen Gebrauch der Zubehörausstattung und den Vorgaben der Medizinproduktehersteller für die Aufbereitung der Produkte bzw. Instrumente statt.

Es ist oft zu beobachten, dass die Zubehörausstattung der Thermodesinfektoren nicht optimal an die Aufbereitungsanforderungen des Praxisbetriebs angepasst ist. Eine höhere Anzahl an Läufen pro Tag als notwendig ist die Folge. Im Gespräch ist häufig „ein Arrangieren, mit dem wie es ist“ anzutreffen, anstatt das Optimierungspotenzial umzusetzen. Dabei sind die Kosten für die Zubehörausstattungsanpassung überschaubar und die daraus folgende Effizienzsteigerung sofort dauerhaft wirksam. Ich möchte an der Stelle auch darauf hinweisen, dass durch eine geringere Anzahl an Läufen pro Tag, die nächste Wartung ggf. erst später notwendig wird und damit der Zeitraum gestreckt wird, falls nicht das Zeitintervall bis zum nächsten Wartungszyklus erreicht ist, bevor die Maximalanzahl an Läufen erreicht wird.

In der Prozesskette der Aufbereitung ist es empfehlenswert, den Materialfluss der aufzubereitenden Medizinprodukte zu analysieren. Ist die Kapazität des oder der Thermodesinfektoren ausreichend für einen optimalen Arbeitsfluss in der Aufbereitung? Welcher Zeitaufwand wird für die Prüfung, Pflege und Verpackung benötigt? Wie ist die Kapazität des oder der Autoklaven bemessen? Passt diese zum Materialfluss? Entsteht ein Stau an Instrumenten oder aufzubereitenden Medizinprodukten in der Aufbereitung? Passt die Positionierung der Geräte und die benötige Arbeitsfläche zu den Anforderungen des Materialflusses in der Praxis?

So kann die Investition in einen zweiten Thermodesinfektor sinnvoll werden, da in der Laufzeit des einen, der Andere beladen werden kann. Der Materialfluss kann damit ggf. optimiert werden. Die entstehende Redundanz durch den zweiten Thermodesinfektor bringt auch den Vorteil der erhöhten Verfügbarkeit mit sich, falls es zum Ausfall eines Thermodesinfektors kommen sollte.

Die Anpassung der Kapazität und die Berücksichtigung der benötigten Laufzeiten der Aufbereitungsprogramme ist bei Optimierung des oder der Autoklaven an die Prozesskette in der Aufbereitung empfehlenswert. Es gibt eine große Produktauswahl an Autoklaven auf dem Markt. Die Auswahl des für die Prozesskette empfehlenswertesten Produktes hat eine Reihe an Anforderungen. Es sind Innovationen durch neue Technologien und Produkte auf dem Markt gekommen, die z. B. durch einen geringeren Energie und Wasserverbrauch Kosten einsparen können. Aber auch durch Veränderung von Prozessen Vorteile mit sich bringen. So ist z.B. für die Verwendung im dentalen Einsatz zur Reinigung- Desinfektion und Pflege von Hand-und Winkelstücken von der Firma Melag der Careclave 618 auf den Markt gekommen. Für die Prozessoptimierung ergibt sich die Möglichkeit bis zu 8 Hand- und Winkelstücke in ca. 18 Minuten im Care-Therm-Programm aufzubereiten und zu pflegen, die im Thermodesinfektor, zum Vergleich im Melatherm 10 DTA im Universalprogramm ca.69 Minuten benötigt haben, jedoch ohne Pflege. Darüber hinaus ist der Careclave 618 ein vollwertiger Klasse B Autoklav. Der Careclave ist damit kein „zusätzliches“ Gerät in der Aufbereitung der Platz benötigt, sondern nimmt in etwa den Platz eines zu ersetzenden Autoklaven ein.

Damit stehen Hand- und Winkelstücke schneller zu Verfügung und werden gepflegt. Neben der automatisierten Pflege der Hand- und Winkelstücke über die Kupplung kann eine Spannzangenpflege durchgeführt werden. Durch eine konsequent durchgeführte Pflege kann sich die Lebensdauer der Hand- und Winkelstücke erhöhen und die Reparaturhäufigkeit senken.

Nicht nur in der Aufbereitung gibt es Prozesse, die optimiert werden können. Das Röntgen bietet ebenfalls Optimierungsmöglichkeiten. Für das digitale Röntgen möchte ich Beispiele aufzeigen. Bestandteil des digitalen Röntgens ist neben der Röntgenhardware auch die Röntgensoftware und nicht zuletzt das Computernetzwerk der Praxis oder Klinik an die das digitale Röntgen angebunden ist. In der Betreuung von Computernetzwerken mit Anbindung verschiedener Röntgensysteme ist immer wieder zu beobachten, dass Praxisverwaltungssysteme nicht mit der Röntgensoftware zur Patientendatenübergabe miteinander verbunden sind. Dadurch müssen Patienten manuell in der Röntgensoftware angelegt werden, was zeitaufwendig und fehleranfällig ist.

Festzustellen ist auch, dass unterschiedliche Röntgensoftware unterschiedliche Hardwareanforderungen hat und sich die Ausführungsgeschwindigkeit unterscheidet. Entstehen über die Jahre große Datenbestände durch zahlreiche Röntgenaufnahmen, speziell 3D-Aufnahmen, so ist ein „langsamer werden“ der Röntgensoftware besonders ärgerlich und führt zu ineffizienten Wartezeiten. Der Softwareentwurf der Röntgensoftware ist ein entscheidender Faktor, ob die Software mit anwachsenden Datenbeständen „immer noch“ schnell ist.

Für den befundenen Arzt oder Zahnarzt ist in der Regel die Röntgensoftware das Arbeitsmittel. Hilfreich ist eine schnelle Röntgensoftware in der Ausführung und das 2D- und 3D-Aufnahmen idealerweise in einer Software befundet werden können.
Für die Röntgenaufnahmen tätigenden Mitarbeiter der Praxis ist die schnelle und einfache Bedienbarkeit der Röntgensoftware hilfreich und effizienzsteigernd. Es können in verschiedenen Röntgensoftwaren Konfigurationen vorgenommen werden, die den Arbeitsablauf vereinfachen können und diese effizienter bedienbar machen.

Effizienzsteigernde Produkteigenschaften von digitalen dentalen Röntgensystemen können beispielsweise schnelle Umlaufzeiten des C-Bogens , schnelle Datenübertragung aber auch Produkteigenschafen wie eine Panorama-Scout Funktion, die z. B. bei einem Morita Veraview X800 Röntgensystem, aus einer bestehenden Panorama Aufnahme, die Positionierung eines 3D-Volumens erlaubt und so die Effizienz bei der Positionierung des Aufnahmevolumens zur Erstellung der Aufnahme steigern kann.

In den der Unistar medical GmbH und Unistar Systemhaus GmbH beauftragten Leistungen machen wir gerne auf Effizienzsteigerungspotenziale aufmerksam, die wir beobachten.

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