Stiftungspartner
Wie Stifter, Stiftungen und Stiftungsdienstleister zur Stärkung des Gemeinwesens wirkungsvoll zusammenarbeiten können
Von Axel Richter, Braunschweig | Tina Schirmer, BraunschweigDas wirft Fragen nach der Verantwortung des einzelnen Bürgers in und für die Gesellschaft auf. Das Engagement des Einzelnen ist heute wieder gefragt und erfreut sich zunehmend politischer und gesellschaftlicher Anerkennung. Immer mehr Menschen spüren diese Verantwortung und sind bereit, ihre Zeit, ihr Wissen, ihre Erfahrung und auch ihr Vermögen anteilig oder ganz dafür einzusetzen.
Von der Idee zur wirkungskräftigen Stiftung
Die Errichtung einer Stiftung ist dabei vor allem für die diejenigen eine gute Option, die ihrer Idee, ihrer Überzeugung und ihrem Engagement einen nachhaltigen Ausdruck verleihen wollen. Die Stiftungsintention selbst, die richtige Form der Stiftung und sämtliche damit verbundenen zivilrechtlichen und steuerrechtlichen Erfordernisse sowie insbesondere die dafür zwingend erforderliche Vermögensausstattung wollen dabei sorgsam überlegt und geprüft werden. Ist die Stiftung dann errichtet, muss sie den an sie gestellten Anforderungen hinsichtlich Professionalität, Qualität, Effizienz, nachhaltigem Vermögenserhalt, Kooperationsfähigkeit und Transparenz entsprechen können.
Die Analyse des sog. Stiftungsbooms in den zurückliegenden drei Jahrzehnten zeigt, dass Quantität und Vielfalt allein noch keinen funktionierenden, wirkungskräftigen und erfolgreichen Stiftungssektor ausmachen. Gerade die seit einigen Jahren anhaltende Niedrigzinsphase hat dieses erkennbar werden lassen: Ohne eine überlegte Stiftungsstrategie, eine professionelle Organisation und vor allem ausreichende Kapitalerträge können Stiftungen ihrer gesellschaftlichen Bedeutung und ihren spezifischen Wirkungsmöglichkeiten nur sehr bedingt gerecht werden.
Damit sind Herausforderungen verbunden, denen sich Stifter und Stiftungen häufig allein nicht gewachsen fühlen oder nicht selbst stellen wollen. Dann sind seriöse, kompetente und verlässliche Dienstleister gefragt, die zwar – wie die Stiftungen selbst – wirtschaftlich rechnen müssen, sich aber mit dem Anliegen und dem Auftrag der Stiftungen identifizieren und mit diesen zusammen partnerschaftlich an einer optimalen Zweckerfüllung der Stiftungen arbeiten.
Stifter verdienen es, dabei eine seriöse und nutzungsorientierte und nicht in erster Linie umsatz- und profitorientierte Beratung und Begleitung durch kompetente Dienstleister zu erfahren. Gleiches gilt auch für die von ihnen errichteten Stiftungen.
Stiftungsdienstleister – verantwortungsbewusste und vertrauenswürdige Partner von Stiftern und Stiftungen
Es fällt auf, dass die quantitative und qualitative Weiterentwicklung der Stiftungslandschaft in Deutschland zunehmend von der Entwicklung eines breit gefächerten Informations- und Beratungsspektrum für Stifter und Stiftungen flankiert wurde: Selbstständige Berater und Stiftungsverwalter, Kanzleien, Agenturen, Institute, Akademien, Stiftungen selbst und sogar Fachhochschulen und Universitäten bieten inzwischen in einer Wettbewerbssituation ein vielfältiges Angebot zu allen Fragen der Stifterberatung und der Stiftungsverwaltung. Ein besonders anspruchsvolles und sensibles Feld ist dabei angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase die Vermögensanlage und -verwaltung. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass der Stifter heute auf dem Weg zur eigenen Stiftung vor Ort in aller Regel auf qualifizierte Berater und Stiftungsverwalter zurückgreifen kann. Zusammen mit diesen und den Stiftungs- und Finanzbehörden wird es ihm so gelingen, das richtige Format für seine Stiftung zu finden und umzusetzen.
Es empfiehlt sich, zunächst den tatsächlichen Beratungs- und Unterstützungsbedarf zu ermitteln und daraufhin Angebote und Konditionen genau zu prüfen, um zu einem vernünftigen Preis-Leistungs-Verhältnis zu gelangen.
Vertrauenssache Treuhandstiftung
Gerade im lokalen und regionalen Bereich muss es nicht immer oder zunächst einmal nicht eine rechtsfähige Stiftung sein. Viele Stifter entscheiden sich angesichts des ihnen zur Verfügung stehenden Vermögens bewusst für eine Zustiftung oder eine Treuhandstiftung und suchen sich hierfür eine bereits bestehende Stiftung als Treuhänderin. Sie haben so die Garantie, ihrer Idee und Überzeugung mit einer eigenen Satzung und mit einem eigenen Namen den gewünschten Ausdruck und die erforderliche Nachhaltigkeit zu verleihen, und nutzen dabei die in Verbindung mit der Treuhänderin möglichen Synergieeffekte bei der Verwaltung und Arbeit ihrer Stiftung.
Stiftungen – Mehrwert für die Region
Stiftungen haben vor allem dann einen Mehrwert für die Region, wenn Stifter, Stiftungen und beratende und verwaltende Dienstleister sowie Stiftungs- und Finanzbehörden fair, offen, konstruktiv und bedarfsorientiert zusammenarbeiten, weil Stiftungen nur so ein Höchstmaß an Effektivität und Effizienz entwickeln können.
Die Summe dieser Vorüberlegungen hat bei der Braunschweigischen Stiftung zu dem Entschluss geführt, den Menschen im Braunschweigischen Land neben den ihr selbst zur Verfügung stehenden Fördermitteln auch die über zwei Jahrzehnte hinweg über die eigene Kultur-, Wissenschafts- und Sportförderung erworbene Kompetenz sowie den damit verbundenen Erfahrungsschatz in Form von Beratungs- und Stiftungsverwaltungsdienstleistungen zur Verfügung zu stellen. So unterbreitet die Stiftungspartner GmbH als 100-%ige Tochtergesellschaft der Braunschweigischen Stiftung seit dem Sommer 2015 interessierten Stifterinnen und Stiftern ein entsprechendes auf den Einzelfall zugeschnittenes bedarfs- und aufwandsgerechtes Angebot, um die Förderkraft der Region in ihren angestammten Förderbereichen und darüber hinaus zu stärken, zu erhöhen und weiterzuentwickeln.
Foto: Panthermedia/Norbert Buchholz
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