Artikel erschienen am 01.12.2013
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Neue Therapieoption bei der altersabhängigen Makuladegeneration

Von Dr. med. Michael Jacob, Stadthagen

Seit wenigen Jahren stehen mit den sog. Anti-VEGF-Medikamenten (VEGF = vascular endothelial growth factor) erfolgversprechende Therapieansätze für die Behandlung der feuchten Form der altersabhängigen Makuladegeneration (Erkrankung der Netzhautmitte mit Verlust des Lesevermögens) zur Verfügung.

Seit Dezember 2012 ist in Deutschland ein neuer Wirkstoff aus dieser Gruppe – Aflibercept (Eylea®, Fa. Bayer) – zur Behandlung der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration (fAMD) zugelassen.

Wie mit den bisher verwendeten Präparaten Avastin® und Lucentis® kann eine fAMD in vielen Fällen aufgehalten oder sogar gebessert werden, sodass Ödeme der Makula verschwinden und die Sehschärfe ansteigt.

Einige Patienten, bei denen häufig eine Sonderform der AMD vorliegt, sprechen jedoch nicht oder nur unvollständig auf die Anti-VEGF-Behandlung an. Während Avastin® und Lucentis® nach bisherigen Studien wirkungsidentisch sind, scheint Eylea® ein geringfügig anderes Wirkungsspektrum zu besitzen. Es besteht daher Anlass zur Hoffnung, dass für Patienten, die auf die Behandlung mit einem der beiden älteren Präparate nicht gut ansprechen, mit dem neuen Produkt eine zusätzliche therapeutische Option zur Verfügung steht. Eine Erweiterung der Indikationen für Eylea® auf andere Makulaerkrankungen mit Ödembildung ist geplant.

Dargestellt wird die Makularegion eines Patienten mit feuchter AMD. Die bisherige Behandlung konnte eine Verschlechterung verhindern, jedoch blieben Reste des Makulaödems zurück.

Hier ist die zentrale Netzhaut desselben Patienten nach Umstellung der Therapie zu sehen. Das Makulaödem ist jetzt vollständig verschwunden. Regelmäßige Kontrollen und ggf. Behandlungen sind notwendig.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind sehr wichtig!

Bei vielen Patienten mit Erkrankungen der Netzhautmitte wie der fAMD, venösen Netzhautverschlüssen oder diabetesbedingten Gefäßerkrankungen mit Makulaödemen kann durch die neuen Medikamente über Monate oder sogar Jahre hinweg eine gute Sehschärfe erhalten werden. Voraussetzung für einen langfristigen Therapieerfolg sind regelmäßige Befundkontrollen beim Augenarzt und ggf. wiederholte intravitreale Medikamenteneinnahmen, sobald sich eine Befundverschlechterung nachweisen lässt. Werden die idealen Behandlungszeitpunkte versäumt, ist ein Verlust an Sehschärfe meist nicht zu vermeiden.

Für betroffene Patienten ist es daher wichtig, in Abstimmung mit dem Augenarzt und dem OP-Zentrum das Behandlungsregime sorgfältig einzuhalten.

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