Artikel erschienen am 20.05.2014
E-Paper

Zeit für Gespräche als größtes Geschenk

Ehrenamtliche des Johanniter-Besuchsdienstes kümmern sich um Senioren

Von Lena Kopetz, Braunschweig

Es sind häufig die kleinen Dinge, die das Leben von älteren Menschen lebenswerter machen: Gemeinsam spazieren gehen, etwas vorgelesen bekommen oder eine Runde „Mensch ärgere dich nicht“ spielen – all das macht den Tag für viele Senioren schöner und erfüllender.

Inseln der Ruhe in hektischen Zeiten

Doch leider ist die Zeit, in der wir leben, hektisch und Ruhe für Gespräche und Zuwendung kommt manchmal zu kurz. Besonders ältere Menschen, die allein leben, leiden darunter, wenig soziale Kontakte zu haben. Mit dem ambulanten Besuchsdienst der Johanniter-Hilfs­gemeinschaft möchte sich die christliche Freiwilligen­organisation ganz gezielt älteren Menschen und ihrem Bedürfnis nach Begegnungen und Gesprächen widmen.

Zusammenbringen, was zusammen gehört

Seit 2011 gibt es im Südkreis von Gifhorn in der Samtgemeinde Papenteich einen Besuchsdienst, der von Heike von Knobelsdorff koordiniert wird und Senioren und Johanniter-Begleiter zusammenbringt. Einmal in der Woche besuchen die Ehren­amtlichen „ihren“ Senior zu Hause und verbringen miteinander Zeit. Gemeinsam unter­nommen wird, was gefällt: Gesellschafts­spiele, zusammen kochen, ein Spaziergang oder Eis­dielen­besuch. Momentan engagieren sich zwölf Männer und Frauen in der Begleiter­gruppe, doch der Bedarf ist größer, als das, was geleistet werden kann. Heike von Knobelsdorff ist deshalb immer auf der Suche nach neuen Ehren­amtlichen für die Gruppe.

Braunschweig bekommt Johanniter-Begleiter

Der Erfolg der Johanniter-Begleiter in Meine hat uns auf die Idee gebracht, auch in Braunschweig ein ähnliches Angebot schaffen zu wollen“, so Freiherr Dr. Ernst-Oliver von Ledebur, Vorsitzender der Johanniter Hilfs­gemeinschaft Braunschweig. Ab dem Frühsommer sollen auch in der Löwenstadt Ehrenamtliche als Johanniter-Begleiter ausgebildet werden. Noch sucht die Freiwilligen­organisation Menschen, die Lust und Zeit haben, sich ehrenamtlich in diesem Bereich zu engagieren und als Johanniter-Begleiter ausbilden zu lassen. In dem Vorbereitungs­kurs für das Ehrenamt geht es unter anderem um die Geschichte der Johanniter, es wird eine Erste-Hilfe-Schulung absolviert und vor allem dreht sich die Ausbildung um die Vorbereitung auf den Umgang mit älteren Menschen. Es werden die Chancen und Grenzen von Begleitung thematisiert und Wege für die Ausgestaltung der Begleitung behandelt.

Ein Gewinn für alle Seiten

Spannende, schöne und abwechslungsreiche Erfahrungen warten auf die Begleiter und ihre Senioren – eine Verbindung, die Bereicherung für beide Seiten bedeutet. „Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass nicht nur der Senior von der Begleitung profitiert. Häufig sind unsere Ehrenamtlichen Menschen, die nach ihrem Berufsleben oder – wenn die Kinder aus dem Haus sind – nach neuen, sinnvollen Aufgaben suchen und sie in der Begleitung finden. Unsere Freiwilligen bekommen so viel Dankbarkeit für ihr Engagement und sind froh, mit ihrer Arbeit etwas wirklich Sinnvolles zu bewirken“, so Freiherr Dr. Ernst-Oliver von Ledebur.

Ausbildungsinfos

Interessenten, die sich eine Ausbildung zum Johanniter-Begleiter vorstellen können, wenden sich bitte an Herrn Urban Dressel.

Telefon: 0531 2862011
E-Mail: urban.dressel@johanniter.de

Die Ausbildung ist kostenlos.

Das Spendenkonto lautet:

Johanniter Hilfsgemeinschaft
IBAN: DE3927 0400 8005 1519 8000
BIC: COBADEFFXXX
Commerzbank Braunschweig

Foto: Frank Schemmann

Ähnliche Artikel

Gesundheit

Mehr als 1.100.000 Euro für die Mitglieder erkaempft

Der SoVD-Braunschweig hilft dort, wo es nicht mehr weiter geht

Der Kreisverband Braunschweig des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) hat auch vergangenes Jahr mehr als 1 100 000 Euro für die Braunschweiger Mitglieder erkämpft. Der Verband bietet seinen Mitgliedern juristische Beratung zu allen sozialrechtlichen Fragen – Antragstellung und Widerspruchsverfahren gegenüber Behörden oder Klagen vor den Sozialgerichten.

Braunschweig 2014 | Kai Bursie, Braunschweig

Gesundheit

Wenn es weh tut – und keiner weiß es

Schmerzen bei Demenz

Die Behandlung der Schmerzen im Alter stellt in jeglicher Hinsicht eine große Herausforderung dar. Dabei sind Schmerzen gerade im Alter keine Seltenheit. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass 40 % der Menschen über 65 Jahre, die selbstständig leben, unter Schmerzen leiden. Bei Menschen, die in einer Institution leben, erhöht sich diese Zahl nahezu auf 80 %.

Braunschweig 2014 | Dr. med. Katja Dyga, Königslutter am Elm | Dr. med. Peter Zahon, Königslutter am Elm