Artikel erschienen am 01.05.2012
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Zahnverlust, was nun?

Von Frank Fusenig, Braunschweig

Ups, da war er weg, der Zahn. Nicht nur, dass die Schmerzen Sie lange genug gequält haben, jetzt steht auch noch ein Lückenschluss an. Denn sind wir ehrlich, wer geht schon gerne zum Zahnarzt?

Alles wird gut! Grundvoraussetzung ist ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Patient und Zahnarzt. Genau wie die uneingeschränkte Zusammenarbeit Ihres Zahnarztes mit dem zahntechnischen Meisterlabor vor Ort. Oder waren Sie schon mal zur Farbauswahl in China?

Ihr Zahnarzt erklärt Ihnen die Vielfalt der Lösungen für Ihr spezielles Problem. Das ist wichtig, damit Sie bei der Entscheidungsfindung mit eingebunden sind, egal für welche Lösung Sie sich entscheiden. Damit eine hochwertige Arbeit Ihnen Ihr Lächeln zurückgibt.

Diese Entscheidung ist schwierig, weil neben den Möglichkeiten, ob festsitzender oder heraus­nehmbarer Ersatz, auch das Material eine Rolle in der Kostenstruktur spielt. Edel­metalle sind aus der Zahn­technik nicht weg­zudenken, selbst wenn der Preis für die Unze Gold in den Zeiten der Weltwirt­schafts­krise geradezu explodiert ist. Aber es gibt Alter­nativen. Grundsätzlich macht das Material einen großen Teil der Labor­kosten aus. Hier liegt das Sparpotenzial. Doch Vorsicht! Geiz ist nicht immer geil. Ihnen mit dem nötigen „Know how“ Zahnersatz anfertigen und die richtigen Entscheidungen treffen, kann man nur vor Ort und persönlich.

Ihrem Zahnarzt und dem Zahntechnikermeister Ihres Vertrauens liegt viel daran, Sie nicht nur mit einem schönen Lächeln aus der Praxis zu entlassen, sondern sie werden auch nach Möglichkeiten suchen, um Ihren Geldbeutel zu schonen. Ob vollkeramische Brücken oder edelmetallfreie Legierungen, es gibt für fast alles eine alternative Lösung (bitte beachten Sie die Indikation der eingesetzten Materialien).

Bleiben wir bei Ihrer Zahnlücke im Seitenzahnbereich. Ihnen ist der zweite kleine Backenzahn im Unterkiefer aufgrund von „Der ist nicht mehr zu retten!“ gezogen worden. Nach einer Heilphase und dem Tragen einer Übergangsprothese (Interimsversorgung) steht nun Ihre Entscheidung für eine dauerhafte Lösung an.

Die eleganteste Versorgung ist hier sicher das Implantat. Viele Implantatfirmen, viele Köche; aber hier verdirbt Ihnen keiner den Brei!

Der Chirurg Ihres Vertrauens weiß sehr genau, was für Ihre Situation das richtige Implantatsystem ist. Nach dem Setzen und Freilegen des Implantates kümmern sich dann wieder der überweisende Behandler und Ihr Zahntechniker um Sie. Teuerster, da aufwendigster Lückenschluss! Aber der regelmäßige Besuch bei Ihrem Zahnarzt beschert Ihnen eine langlebige Versorgung. Sollte Ihnen mal irgendwann noch ein Zahn fehlen und noch einer und noch einer, kann man dieses bereits gesetzte Implantat mit in eine neue Versorgung einbinden.

Eine weitere denkbare Lösung ist die Brücke. Bleiben wir bei diesem konstruierten Fall: Leider sind die Nachbarzähne – des bereits fehlenden Zahns – auch nicht mehr die besten, aber erhaltungswürdig. Die Brücke, die zum Lückenschluss führt, sitzt dann auf den Pfei­lerzähnen (dem ersten kleinen Backenzahn und dem ersten Molaren) und wird dauerhaft zementiert. So weit, so gut!

Hier liegt weiteres Sparpotenzial. Neben der klassischen Metallkeramikbrücke, die meistens aus einem Edelmetallgerüst und keramischer Verblendung besteht, bieten neue Techniken wie z. B. die CAD/CAD-Technologie (CAD/CAM: Computer Aided Design / Computer Aided Manufacturing) die Möglichkeit, die Erfahrung eines Zahntechnikers mit den Innovationen der Industrie zu koppeln. Was heißt das für Sie? Durch aufwendigst gestaltete Software modelliert ein Zahntechniker Ihre Brücke am Computer (CAD), verschickt diese per Datentransfer, z. B. nach Bremen, wo Ihr Brückengerüst dann hergestellt wird (CAM). Eine große Materialvielfalt ermöglicht so dem Labor, individuell für Sie das richtige Material in Auftrag zu geben und fertigen zu lassen. Nach dem Versand zurück im Dentallabor schichtet ein erfahrener Zahntechniker auf dieser Brücke mit Keramik. Selbstverständlich und „natürlich“ in der mit Ihnen ausgesuchten Form und Farbe.

Ob Vollkeramik (z. B. Zirkondioxyd) oder im Laser-Melting-Verfahren (edelmetallfrei), dieser erwirtschaftete Vorteil des Outsourcings ist Ihr Kostenvorteil und lässt Sie sparen.

Regelleistungen hin oder her, durch diesen Preisvorteil können Sie sich in einigen Bereichen einen kosmetischen Vorteil „erkaufen“. Über die Regelleistung (Zustand Ihres Kauapparats mit minimalster Versorgung) errechnet sich nur der Zuschuss Ihrer Krankenkasse. Das heißt nicht, dass Sie sich damit zufrieden geben müssen. Durch das Modell des Festkostenzuschusses haben Sie als Patient die Qual der Wahl.

Kassenleistung: edelmetallfreie Legierung (Metallkauflächen) – nur Teilverblendung

Alternative: z. B. Zirkondioxyd oder edelmetallfrei – mit Vollverblendung

Zirkondioxyd: Als Vollkeramiken, zu denen auch die Gerüste aus Zirkondioxyd gehören, bezeichnet man ausschließlich die Restau­rationen, die ganz aus Keramik bestehen. Diese Brücken sind nicht metall­unter­stützt. Keramiken sind abrasions­fest, farb­beständig und ermöglichen einen unsichtbaren Über­gang zum Rest­zahn­gebiss. Diese Gerüst­keramik ist licht­leitend und licht­brechend, dadurch hat sie ein natürliches Erscheinungs­bild, ähnlich dem des echten Zahns. Zirkondioxyd ist biokompatibel und hochfest. Mit diesem Material kann vom Einzelzahn bis zur größeren Brücke alles hergestellt werden.

Laser-Melting: Bei dieser Art der Herstellung von Kronen und Brückengerüsten werden kleinste Metallteilchen mittels Laser miteinander „verschweißt“. Der Vorteil liegt auf der Hand: kein langes Schleifen aus dem Metallblock, dadurch materialsparend und effizienter.

Durch die teilindustrielle Fertigung und die Fertigstellung in einem zahntechnischen Meisterbetrieb sind die Vorteile auf Ihrer Seite. Nicht nur sehr hohe Qualität, sondern auch wirtschaftlich sehr interessant.

Achten Sie darauf: Gute Beratung durch Ihren Zahnarzt und ausführliche Informationen von Ihrem zertifizierten Dentallabor geben Ihnen Ihr Lächeln zurück!

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