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Duales Studium im Bereich Steuern/Prüfung

Portrait: Gezielte Nachwuchsfachkräfteentwicklung über Studium

Von Dr. rer. pol. Jens Bölscher, Braunschweig | Dipl.-Kfm. Jens Düe, Wolfenbüttel

Personalverantwortliche bei Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern kennen den Sachverhalt: Die Gewinnung von Nachwuchsfachkräften wird in den kommenden Jahren zunehmend schwieriger werden. Die Auswirkungen des demografischen Wandels werden zukünftig insbesondere für Unternehmen, die auf die Gewinnung qualifizierter junger Mitarbeiter angewiesen sind, spürbar sein.

Das Thema Ausbildung und Personalentwicklung wird aus diesem Grund auch für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer zu einer Aufgabe von wachsender Bedeutung.

Das langfristige Ziel ist dabei häufig eindeutig: Syste­matisches Personal­manage­ment – das bereits im „Into-the-job-Segment“ ansetzt – führt zu einer Professionali­sierung einer jeden Organisation und folglich zu unmittel­barer und dauerhafter Wert­schöpfung. Somit ermöglichen es solche Maßnahmen, die Potenziale vorhandener Mitarbeiter besser zu nutzen und dauerhaft über qualifizierte Fach- und Führungs­kräfte zu verfügen. Diese wiederum sind notwendige Bedingung dafür, dass ein Unternehmen in die Lage versetzt wird, sich erfolgreich im Markt behaupten zu können.

Bei der Umsetzung der Personal­entwicklungs­maßnahmen sollte beachtet werden, dass diese plan­mäßig, systematisch und zielorientiert betrieben und sachgerecht im Unternehmen verankert werden. Nur so kann eine Verbesserung von Qualifikationen und Kompetenzen von Mitarbeitern nachhaltig erreicht werden.

Bei der Auswahl eines geeigneten Bildungspartners sollten daher insbesondere die nachstehenden Fragen gestellt werden:

  • Agiert der Dienstleister flexibel und ist er auf Nachhaltigkeit bedacht? Orientiert er sich an den spezifischen Bedürfnissen seiner Kunden und richtet Inhalte entsprechend aus?
  • Bietet er durch laufende Evaluationen gesicherte Qualität und verfügt er über ausreichende Referenzen?
  • Orientiert er sich an der Maxime „Lernen von den Besten“? Verfügt er über erfahrene Trainer aus Theorie und Praxis und kann somit die Inhalte übergreifend vermitteln?
  • Stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis (inkl. Reiseaufwand)?

Die üblichen Maßnahmen zur Ausbildung, Bindung, Weiterbildung und Qualifizierung der vorhandenen Mitarbeiter können allerdings nicht die Notwendigkeit ersetzen, junge und leistungsbereite Schulabsolventen für das eigene Unternehmen zu begeistern. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen haben es dabei oft schwer, sich bei der Personalgewinnung gegen die Konkurrenz der großen Konzerne durchzusetzen. Ein hervorragender Weg, um von Anfang an jungen Menschen eine Perspektive im Unternehmen zu bieten und sich auf diesem Wege gegen die Konkurrenz durch andere Arbeitgeber durchzusetzen, ist das Angebot eines dualen Studiums. Dieses praxisnahe Studienmodell wird heute von jungen (Fach-)Abiturienten stark nachgefragt und von vielen Unternehmen geschätzt. Im Rahmen eines solchen Studiums können junge Mitarbeiter fundiert und gleichzeitig handlungsorientiert auf ihre Aufgaben im Unternehmen vorbereitet werden. Dual Studierende können bereits in den Praxisphasen spezifisch durch das Unternehmen entwickelt (und evaluiert) werden und sie leisten früher einen Beitrag zur Wertschöpfung des Unternehmens.

Darüber hinaus können sie sich bereits während des Studiums ein tragfähiges Netzwerk im Unternehmen aufbauen. Teure Fehlgriffe – wie sie bei der Neuanstellung von fertigen Hochschulabsolventen häufig geschehen – können so vermieden werden. Das duale Studium ist somit ein wertvolles Instrument zur bedarfsorientierten Entwicklung von Nachwuchskräften und es ist hervorragend geeignet, um qualifizierte junge Menschen langfristig an das eigene Unternehmen zu binden.

Beispiel WelfenAkademie: Sie zeichnet sich durch ihre Wirtschafts­nähe aus und bietet ein akkreditiertes duales Studium der Betriebs­wirtschafts­lehre mit dem Abschluss Bachelor of Arts an. Besondere Merkmales des Studium an der WelfenAkademie sind die echte Dualität und die Orientierung der Studieninhalte am Bedarf der Praxis. Die sehr gute Bewertung des Studien­erfolgs durch die Akkreditierungs­agentur ZEvA und das he­rausragende Ergebnis im aktuellen Hochschulranking der Wochen­zeitung „Die Zeit“ (Platz 2 in Deutschland, Platz 1 unter den privaten Einrichtungen) sind Ausdruck des hohen Anspruchs der WelfenAkademie.

Ganz neu bietet die WelfenAkademie nun ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre auch in der Fachrichtung Steuern und Wirtschaftsprüfung an. In diesem dualen Studium mit 180 CP (dies entspricht ca. 5400 Stunden Lernaufwand) werden neben den grundlegenden Fächern aus dem betriebswirtschaftlichen Studium Schwerpunkte im Bereich der Lehre insbesondere in folgenden Bereichen gebildet: Abgabenordnung, Einkommensteuer, Umsatzsteuer, Körper­schaft­steuer, Gewerbesteuer, Erbschafts- und Schenkungsteuer, Steuerplanung, steuerliche Rechnungslegung, Prüfungswesen und Berufsrecht.

Diese neue Fachrichtung ist erstmals im Jahr 2016 gestartet. Der nächste Starttermin ist nun der 01.08.2017.

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